Nicht nur am heutigen #TagDerBildung (8. Dezember 2022) spielt die Stärkung des MINT-Unterrichts eine entscheidende Rolle bei den deutschen Kunststofferzeugern. Energie- und Mobilitätswende. Klimawandel. Digitale Transformation. Gesundheit und Lebensqualität. Was verbindet alle diese Themen miteinander? Richtig: Sie alle kommen nicht ohne MINT aus. MINT steht für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – und damit für eine wichtige Grundlage für Innovation, Wohlstand und Teilhabe in den heutigen Wissensgesellschaften. Dafür braucht es gut ausgebildete Menschen, die neue Ideen und Lösungsansätze entwickeln und die bereit sind, Entwicklungen voranzutreiben.
Auch wir Kunststofferzeuger spüren mittlerweile den Fachkräftemangel: Qualifizierte Stellen in der Produktion, in der Forschung und Entwicklung sind immer schwerer zu besetzen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Oftmals wird in den Schulen zu wenig Begeisterung für MINT-Themen geweckt, gleichzeitig gelten Chemie, Physik und Co. nicht gerade als cool – letztlich entscheiden sich dann zu viele junge Menschen gegen eine Ausbildung oder Tätigkeit mit MINT-Bezug.
Konstantes Bildungs-Engagement der Kunststofferzeuger
Plastics Europe Deutschland sieht sich schon seit langem in der Verantwortung, MINT-Bildung zu unterstützen. Seit 1982 legt der Verband das Schulbuch „Kunststoffe – Werkstoffe unserer Zeit“ auf, das bereits in der 20. Auflage vorliegt. Eingesetzt wird das Buch in der Sekundarstufe, an Berufsschulen und berufsbildenden Schulen für verwandte Berufe, aber auch für Quereinsteieger in der Kunststoffindustrie. Darauf aufbauend gibt es eine Kunststoff-Probensammlung für Schülerinnen und Schüler, mit der Jugendliche verschiedene Eigenschaften wichtiger Kunststoffe kennen lernen können.
Mit der PISA-Studie im Jahr 2000 wuchs in ganz Deutschland die Erkenntnis, dass Naturwissenschaften früher in Bildungskarrieren gestärkt werden sollten. Entsprechend ergänzte auch der Verband der Kunststofferzeuger im Jahr 2001 das Bildungsprogramm um das Experimentierset Kunos coole Kunststoff-Kiste, das speziell die Wissbegierde von Kindern im Grundschulalter fördert. Kuno ist mittlerweile in vier Sprachen (Englisch, Polnisch, Italienisch, Tschechisch) übersetzt worden und liegt darüber hinaus in der englischen Version in Russland, Kanada, Südafrika und Australien vor. Denn auch im Ausland hat man erkannt, wie wichtig eine frühzeitige Förderung von MINT-Bildung ist.
Die Bildungsarbeit des Kunststofferzeugerverbandes wird dabei mit zahlreichen Kooperationspartnern vorangetrieben, etwa dem Hessischen Kultusministerium, den Landesverbänden des Chemieverbandes VCI oder Mitmachmessen wie der ideenexpo in Hannover oder der FORSCHA in München. Weitere lokale Aktivitäten wie zum Beispiel mit dem Kunststoffnetzwerk Ems-Achse runden das breit gefächerte Programm ab.
Die Zukunft liegt auch in unserer Hand
Nur mit einer umfassenden und praxisnahen MINT-Bildung werden wir den Bedarf an Fachkräften nachhaltig sichern. Darüber hinaus gilt es, junge Menschen zu befähigen, die Zukunft zu verstehen, unsere Welt aktiv mitzugestalten und somit auch Lösungen gegen den Klimawandel zu finden. Die jüngsten Krisen zeigen uns in aller Deutlichkeit, wie wichtig hier ein Vorankommen ist. Gute MINT-Bildung kann ein wichtiger Schlüssel zur Problemlösung sein!
Das neue MINT-Mobil unter anderem mit „Kunos coole Kunststoff-Kiste“ an Bord ist ab sofort im Einsatz in Niedersachsen. Viele spannende Partner haben sich unter der Federführung der Südniedersachsen Stiftung sowie der Robotikfreunde Göttingen zusammengeschlossen, um dieses Fahrzeug mit tollen Experimentier-Möglichkeiten Gestalt werden zu lassen. Das Ziel dahinter: Kinder und Jugendliche an niedersächsischen Schulen sollen so einen weiteren Zugang zu Naturwissenschaften und Technik erhalten. Gerade auch, um das Interesse und die berufliche Orientierung der jungen Menschen stärker in Richtung MINT zu steuern. Dazu Tanja Rühl, Bildungsexpertin beim ebenfalls beteiligten Kunststofferzeugerverband Plastics Europe Deutschland: „Es muss uns in Deutschland gelingen, Kinder und Jugendliche stärker für die Naturwissenschaften und MINT-Berufe zu begeistern, um so dem Fachkräftemangel nachhaltig die Stirn zu bieten.
Wirtschaft engagiert sich
Bei dem MINT-Mobil sind einige Schwergewichte aus Wirtschaft und Industrie als Partner vertreten: Neben Niedersachsenmetall haben sich zum Beispiel der Arbeitgeberverband Chemie Nord und der Landesverband Nord des Chemieverbandes VCI als Sponsoren beteiligt, dazu kommen einige Lehrmittelfirmen und Industriebetriebe aus der Region. Ehrensache, dass bei dieser wichtigen Aktion auch die Kunststoffe nicht fehlen dürfen. Mit „Kunos coole Kunststoff-Kiste“ können Lehrkräfte ganz einfach vor Ort die Kleinsten mit abwechslungsreichen Kunststoff-Experimenten begeistern. Die Einweihung des MINT-Mobils war am vergangenen Freitag im Felix-Klein-Gymnasium in Göttingen. Hier konnten Gäste aus Schule, Wirtschaft und Politik die verschiedenen Experimentierangebote aus dem MINT-Mobil direkt selbst ausprobieren. Tanja Rühl von Plastics Europe wird alle Lehrkräfte, die künftig mit dem MINT-Mobil zu den Schulen in Niedersachsen reisen, in einem Kuno-Workshop besonders schulen.
Aller guten Dinge sind …vier! So ist das aktuelle Fazit zu der Kooperation zwischen dem Hessischen Kultusministerium, dem Chemie-Landesverband Hessen und Plastics Europe Deutschland. Am 8. November fand nämlich bereits das vierte digitale Seminar zu „Kunos coole Kunststoff-Kiste“ für Lehrkräfte aus Hessen statt. In der Reihe „Experimente³“ des Landesverbands werden in drei verschiedenen Fortbildungen Module für den Sachunterricht angeboten. Ursprünglich aus der Covid-Not als digitales Auffangangebot geboren, ist die Seminarreihe mittlerweile fest im Terminkalender vieler hessischer Lehrkräfte verankert. Gemeinsam mit den Chemie-Kolleg:innen bietet Plastics Europe Deutschland dafür als wesentlichen Bestandteil die digitalen Kuno-Seminare an.
Parallel digital mitexperimentieren
Bei den digitalen Kuno-Seminaren erhalten die Lehrkräfte in der Regel vorab ihr schuleigenes Kuno-Exemplar zugesandt. So können die Teilnehmenden parallel zur digitalen Schulung direkt mitexperimentieren. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt, können die Lehrkräfte doch selbst auch gleich alles ausprobieren und eigene Erfahrungen sammeln. Und auch bei der vierten Ausgabe von Experimente3 zeigte sich einmal mehr, wie wichtig diese Aufklärungsarbeit mit den Pädagogen ist: Sei es der Einsatz als Absorber in Windeln oder das Klären schmutzigen Wassers – der Tausendsassa Kunststoff überrascht die Lehrkräfte immer wieder durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Auch gab es verstärkt Nachfragen zum Engagement der Kunststoffindustrie zum Klimaschutz und Recycling.
Es ist soweit: Am 10. August 2020 ging die neue Webseite zum Experimentierset Kunos coole Kunststoff-Kiste an den Start. Auf der Onlinepräsenz dreht sich alles um die fünf spannenden Kunststoff-Experimente, mit denen Grundschulkinder ihre Begeisterung für die Naturwissenschaften entdecken können. Erklärvideos und Anleitungen bieten anschauliche Informationen für Lehrkräfte, für Pädagogen anderer Bereiche und für viele weitere Interessierte. Zudem stehen zukünftig auch generelle Themen rund um die Bedeutung und Förderung der MINT-Fächer (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) im Blickpunkt des frisch gestarteten Webauftritts.
Auf der Welt befindet sich derzeit so einiges im Wartestand – doch auch in diesen Zeiten setzt PlasticsEurope Deutschland alles daran, sein erfolgreiches Schul- und Bildungsprogramm bestmöglich fortzuführen. So werden Bestellungen von Schulen und weiteren Organisationen für Schulmaterialien wie das Experimentierset Kunos coole Kunststoff-Kiste weiterhin angenommen und bearbeitet. Die Bestellungen werden versendet, sobald alle Bundesländer wieder den Schulbetrieb aufgenommen haben.