Berliner Luft und Interesse für Kuno

Ideale Seminarbedingungen

Nachdem die Rückkehr zu den Präsenzfortbildungen mit Kuno kürzlich in Leipzig ganz hervorragend funktioniert hatte, stand nun sogleich das nächste Lehrerseminar für das Bildungsteam der Kunststofferzeuger an: 18 TeilnehmerInnen aus Berlin nutzten dabei die Chance, direkt auf Tuchfühlung mit den fünf Kuno-Experimenten zu gehen. Um den besonderen Hygiene- und Abstandsbestimmungen gerecht zu werden, waren die Experimentierstationen auf verschiedene Räume verteilt.

Jeweils eine Gruppe widmete sich so den einzelnen Versuchsaufbauten und wanderte von Zimmer zu Zimmer, von Kunststoffentdeckung zu Kunststoffentdeckung. Passenderweise verfügte der Berliner Austragungsort, die Gartenarbeitsschule Ilse Demme, zudem über eine Wasserwerkstatt – ideale Bedingungen also für Versuch Nr. 5, die Kläranlage im Miniformat.

Kunststoff – nachhaltig?

Ein wichtiges Thema während des Seminars war die Lebenswegbetrachtung von Kunsttoffprodukten: So drehten sich zahlreiche Fragen um die Themen Recycling und Nachhaltigkeit. Dies war sicher auch der aktuellen medialen Berichterstattung geschuldet: Vermüllte Strände und Parks sowie illegale Plastikabfallexporte beschäftigen völlig zu recht die Redaktionen von Zeitungen, TV-Sendern und Onlineportalen – und sind natürlich auch wichtige Anknüpfungspunkte für Bildungskräfte, die Kinder fit für die Herausforderungen der Zukunft machen sollen.

Einige Antworten zur Verwertung von Kunststoffprodukten liefern immer auch die dem Kuno-Set beiliegenden Lehrer- und SchülerInnen-Hefte. Erste Antworten mit Tipps zu weiterführenden Informationen wie der Webseite Kunststoff kann’s konnte die PlasticsEurope-Bildungsverantwortliche Tanja Rühl zudem bereits direkt vor Ort beisteuern.

Aufgrund des großen Interesses der vom Berliner Senat angestoßenen Fortbildung ist eine Fortsetzung für das Jahr 2021 geplant.

Restart bei Kuno-Fortbildungen

Leipziger Lehrerseminar

Es geht endlich wieder los: PlasticsEurope Deutschland darf die Präsenz-Lehrerfortbildungen zu Kunos coole Kunststoff-Kiste fortsetzen. Das Experimentierset für Grundschulen kann jetzt wieder bundesweit im direkten Austausch mit anderen Lehrkräften kennen gelernt werden.

Erste Station nach der pandemiebedingten Pause war nun Leipzig. Bis auf die neu dazu gekommenen Hygiene- und Abstandsregeln blieb beim Ablauf alles beim Alten: Im Zentrum der Seminare steht weiterhin, dass die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer so viel Zeit wie möglich für das Ausprobieren der fünf Kunststoff-Experimente haben. Drumherum ist genug Zeit eingeplant für Fragen zu den Versuchsanordnungen, Begleitheften und etwaigen Stolpersteinen bei der Umsetzung.

Tanja Rühl von PlasticsEurope Deutschland beim Kuno-Seminar des Chemiefortbildungszentrums Leipzig

Hochschule und KUZ arbeiten Hand in Hand

So lief es auch in Leipzig, wo PlasticsEurope zum Restart nach der „Coronapause“ beim dortigen Chemielehrer-Fortbildungszentrum zu Gast war – nicht zum ersten Mal übrigens, läuft doch die Zusammenarbeit mit der sächsischen Hochschule bereits seit einigen Jahren.

Veranstaltungsort war dieses Mal das Kunststoff-Zentrum Leipzig (KUZ). Dadurch bekamen die TeilnehmerInnen auch gleich weitere Einblicke in die Kunststoff-Verarbeitung. So durften die Lehrkräfte in den Laboren des KUZ selbst Kunststoffe be- und verarbeiten – die perfekte Ergänzung zu den praxisorientierten Kuno-Experimenten mit Superabsorber, Mini-Kläranlage und Folienvielfalt.

Mehr als „nur“ Kuno

Da in dem östlichen Bundesland die Primarstufe bis zu Klasse 6 geht, kam neben dem Kuno-Set auch die Kunststoff-Probensammlung von PlasticsEurope zum Einsatz. Diese für die Sekundarstufe vorgesehene Ergänzung zum Schulbuch „Kunststoffe – Werkstoffe unserer Zeit“ half dabei, die vielfältigen Eigenschaften und Formen des Materials vertiefend kennen zu lernen. So erfüllte sich am Ende des Tages der Anspruch des Fortbildungszentrums, LehrerInnen bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, ihnen Anregungen für den Unterricht zu geben und eigene Erfahrungen mit neuen Experimenten zu ermöglichen.

Informationen zum Fortbildungsangebot rund um Kunos coole Kunststoff-Kiste bietet die Terminübersicht.

Alle Infos zum umfangreichen Schulangebot der Kunststofferzeuger in Deutschland über das Kuno-Experimenteset hinaus gibt es auf der PlasticsEurope-Webseite.

Interview mit der Kuno-Schöpferin

Seit mehreren Jahrzehnten engagiert sich PlasticsEurope Deutschland, der Verband der Kunststofferzeuger, mit eigenen Schulmaterialien in der MINT-Bildungsarbeit. So auch mit dem Experimentierset für Grundschulkinder, Kunos coole Kunststoff-Kiste. In einem Interview mit PlasticsEurope Deutschland wirft Kuno-Schöpferin Gisela Lück, Professorin für Chemiedidaktik, gemeinsam mit Dr. Ingo Sartorius, komm. Hauptgeschäftsführer des Verbands, einen genaueren Blick auf die Idee hinter Kuno sowie auf seine Erfolge und weitere Potenziale.

Begeisterung für Chemie wecken

Ein Blick, der sich lohnt – denn lange klaffte eine große Lücke im Schulbildungssystem. Weltweit folgten die wichtigen Bildungsakteure der Ansicht des führenden Pädagogen Jean Piaget. Dieser argumentierte, Chemie und Physik seien erst vermittelbar, wenn die Lernenden abstrakt denken können. Die logische Konsequenz: Die Fächer haben in der Grundschule keinen Platz. Mit fatalen Folgen für den Zugang der Kinder zu den Naturwissenschaften, denn statt das Interesse zu fördern, hielt man sie von MINT-Themen bewusst fern.

„Mir war es aber wichtig, dass wir den Sachunterricht erweitern und die Beliebtheit für die Chemie früher fördern“, sagt Prof. Dr. Gisela Lück im Kuno-Interview. Das traf auf den Verband der Kunststofferzeuger ebenfalls zu, der nach der ersten Pisa-Studie im Jahr 2000 zusätzlichen Rückenwind für das Kuno-Projekt sah, erinnert sich Dr. Ingo Sartorius: „Als Folge wuchs in Deutschland die Erkenntnis, dass es zu spät ist, junge Menschen erst mit Beginn der 7. Klasse intensiv mit der ersten Naturwissenschaft vertraut zu machen.“

Sternstunde für MINT-Experimente

Ganz im Gegenteil sei die Grundschulzeit sogar eine der wichtigsten Zeiten für naturwissenschaftliche Experimente, so Prof. Dr. Gisela Lück: „Alles, was wir mehrgleisig lernen, ist besser zu behalten. Diese Aufnahme von Inhalten – akustisch, optisch und haptisch – macht das Erlebte unvergesslich. Bei Kindern in der Grundschule trifft das sogar noch viel stärker zu, da sie sich in dem Alter in der Phase des Werksinns befinden. Und sie werken nicht nur irgendwie; sie wollen es gut machen und auch Anerkennung erhalten. Das ist die Sternstunde für ein Experiment.“

Hierdurch verbinden die Kinder das Fach Chemie von Beginn an mit erfolgreichem eigenen Tun und entwickeln im besten Fall schon früh eine Begeisterung für die Naturwissenschaften. Ein guter Grundstein, wenn es darum geht, unsere Welt als Wissenschaftler oder Fachkraft von übermorgen einmal selbst aktiv mitzugestalten!

Als Teil der Pressemappe von PlasticsEurope zum Engagement des Verbands für beste MINT-Bildung in Deutschland, ist das ganze Interview mit vielen weiteren interessanten Kuno-Hintergründen online verfügbar.